Es gibt zwei Wege, um glücklich zu sein: Wir verringern unsere Wünsche oder vergrößern unsere Mittel. Wenn du weise bist, wirst Du beides gleichzeitig tun (Benjamin Franklin)

Zu allen Zeiten,man könnte sogar sagen seit Anbeginn der Menschheit, sind psychoaktive Substanzen vom Menschen zu verschiedenen Zwecken genutzt worden.

grafik von luke brown(spectraleyes.com)

Besonders hervorzuheben ist ihre historische und zeitgenössische Nutzung als Medium der Kommunikation mit den zahllosen Ebenen der Wirklichkeit und als Initiator  verschiedener künstlerischer und kulturell-geistiger Entwicklungen.

(zu sehen am Beispiel der Maya,welche einen ausgeprägten Pilzkult besaßen und sich zu einer erstaunlichen Hochkultur entwickelten.)

Werden psychoaktive Pflanzen in solch einem spirituellen/(neo)schamanischen Kontext verwendet, werden sie in der neueren kultur- und religionswissenschaftlichen Diskussion Entheogene genannt.

 

Entheogene sind Substanzen, die in einem Individuum bei ensprechender Anwendung, die subjektive Erfahrung der Begegnung mit einer anderenspirituellen Dimension der Wirklichkeit hervorrufen, d.h. primärreligiöse Erfahrung und/oder Bewusstseinserweiterung induzieren.

Pilzkoepp.de dient der ernsthaften - spirituellen und wissenschaftlichen - Information über diese vielfach als heilig angesehenden Pflanzen/Pilze, deren Gebrauch in den meisten westlichen Industriegesellschaften immer noch verfolgt und geächtet wird. Die Brisanz dieses Themas wird gegenwärtig exemplarisch an den Vorfällen um Ayahuasca, den europäischen Anhängern der Santo Daime Religion und den Überfällen auf die sich immer weiter verbreitenden Konsumenten der heiligen Pilze.

 

Es ist Zeit für eine Kurskorrektur in der offentlichen Wahrnehmung des spirituellen Umgangs mit diesen Substanzen. Es handelt sich hier in keiner Weise um "Drogen-Missbrauch", sondern um die verantwortliche und sinnvolle Instrumentalisierung bestimmter Pflanzen zur Exploration des Bewußtseins. (neo)schamanische Rituale bieten dafür einen sicheren Rahmen, der wissenschaftlich erwiesen ist. In einer demokratischen Kultur kann und darf es keine dogmatische und auf unbewiesenen Tabus basierende Stigmatisierung von menschlichen Lebensweisen

oder von Menschen genutzter Substanzen geben.

Auch kann es sich unsere Kultur nicht länger erlauben, das therapeutische Potential von Entheogenen zu ignorieren. Ein zunehmender Teil der Weltbevölkerung wird sich heute der Notwendigkeit einer kulturellen Reintegration der entheogenen Erfahrungsdimension bewußt, um der zunehmenden Entfremdung von unserer natürlichen Umgebung entgegenzuwirken, und die durch Entheogene mögliche Erfahrung der Verbundenheit zwischen Geist und Materie zu revitalisieren.

 

Es geht hier um die Erkenntnis der Unhaltbarkeit der naiven und nicht begründbaren Gleichsetzung von bewusstseinsverändernder Pflanzen/Pilze(wie z.B. teonanácatl oder peyotl) mit Betäubungsmitteln, um die Kriminalisierung von Molekülen, die einen konstruktiven Beitrag zur vollen Entwicklung des Potentials der Selbstheilung des Menschen und der Kultur leisten können, wenn sie in einer verantwortungsvollen Weise zur Anwendung gelangen.

 

 Verantwortungsvoll bedeutet dabei natürlich nicht den "wilden" Konsum von psychoaktiven Pflanzen zum Zwecke der "Dröhnung" und des "sich wegknallen".

(Dafür sind die staatl. geförderten Rauschmittel, wie z.B. Alkohol ,besser geeignet-allerdings ist der exzessive Konsum von Alkohol extrem Gesundheitschädlich und kann zum Tod durch Alkoholvergiftung führen!).)

Zwar kann es auch hier hin und wieder zu spirituellen Erfahrungen kommen , dieser Gebrauch bringt jedoch zwei Probleme mit sich: Einerseits entsteht die Gefahr, dass bei einem nicht verantwortungsvollen Gebrauch, ohne eine die Erfahrung leitenden und stützenden Rahmen/Person, latent vorhandene psychische Problematiken ins Bewußtsein gelangen, und nicht entsprechend aufgefangen bzw. bearbeitet werden können. Zweitens trägt der willkürliche Gebrauch ohne entsprechende Vorbereitung und respektvolle Annäherung zu einer Profanisierung der Entheogene und der durch sie erschlossenen Erfahrungsräume bei, so dass die Besonderheit und Einzigartigkeit dieser Erfahrung  zu einem Konsumgut reduziert wird, und schließlich ihr großartiges Potential nicht mehr erkannt wird.

 

Aus diesem Grunde sehen wir uns als Widerstandsbewegung gegen die Stigmatisierung und Diskriminierung von Konsumenten entheogener Pflanzen/Pilze als "Drogenfreaks oder Junkies" und setzen uns für einen bewußten Umgang mit entheogenen Pflanzen ein.